Unterricht

Jeder Unterricht wird professionell geplant!

Didaktisches Konzept

Der Unterricht orientiert sich an den Erwachsenen und ihren Eigenschaften zu lernen. Erwachsene verfügen über ein grosses Wissen und sind keine leere Platte, die beschrieben werden kann. Wissen wird durch Lernen ergänzt resp. umstrukturiert. „Das Lehren von Erwachsenen muss berücksichtigen, dass diese bereits ihr Leben meistern, selbstbewusst und kompetent sind“ (Dumitru, 2000). Erwachsene sehen sich als Gestalter des Lehr- und Lern-Prozess und nur wenn sie sich aktiv einbringen können, ist lernen für sie effektiv und nachhaltig. Für Erwachsene muss lernen Sinn machen. „Die Lehrmethoden müssen die lernenden Erwachsenen aktivieren, sie involvieren und mitverantwortlich für den Lehr-Lern-Prozess machen“ (Dumitru, 2000).

Diese Einstellung zeigt sich konkret in der Kursplanung, wo das Erfahrungswissen immer als Ausgangspunkt fürs Lernen genommen wird. Nicht additives Wissen steht im Vordergrund, sondern die Veränderung und Weiterentwicklung des bereits vorhandenen Wissens. Erst dadurch wird fundamentales Verstehen und der Transfer in verschiedene Situationen möglich. Der eigene AHA-Effekt ist entscheidend (Landwehr, 2008).Es ist nicht in erster Linie die Lehrperson, die als Fachexpertin den Lehrstoff vermittelt, sondern Lernende eigenen sich in eigenen Erkenntnisprozessen das Wissen an. Dies geschieht durch Gruppenarbeiten, Selbststudium aber auch klassischen Inputsequenzen. 

Lernphasen nach dem ARIVA-Modell
A = Ausrichten

Einstimmen – Interesse wecken Ziel und Zweck bekanntgeben
R = Reaktivieren
Bezug schaffen zu eigenen Erfahrungen / Früher Gelerntes aufgreifen / Aktive Denken in Gang setzen
I = Informieren
Neue Themen einführen (durch Input oder Selbststudium)
V = Verarbeiten 
Praxistransfer / Übertragung auf eigene Lebenssituation / Vertiefen – verdauen der aufgenommen Informationen
Praktische Übung - Anwendung
A = Auswerten  (AU)
Zielerreichung überprüfen / (Tests, Lernkontrolle) / Vermitteltes zusammenfassen 

Jeder Unterricht wird mit einem Drehbuch geplant, der die verschiedenen Lernphasen berücksichtigt und einen detaillierten Minutenplan beinhaltet. Lernziele werden formuliert, die anschliessend auch überprüfbar sind. 

Die Herausforderung dieser erkenntnistheoretischen Methode ist der Zeitaufwand. Eine Lernwerkstatt, eine Gruppenarbeit braucht mehr Zeit als die formale frontale Vermittlung. Laut Landwehr kann dem so begegnet werden, dass der Vollständigkeitsanspruch aufgegeben wird. Nicht jeder Inhalt muss bearbeitet werden, sondern möglichst repräsentative Beispiele, die dann auf die eigene Situation übertragen werden können (Landwehr, 2008). Dies führt zu individuellem Lernerfolg. Die Kontrollphase orientiert sich in erster Linie am Ergebnis.

Literaturangaben
Landwehr, Norbert (2008, 7. Auflage). Neue Wege der Wissensvermittlung. Sauerländer Verlag.

Dumitru, Ion (2000). Erwachsene lernen anders. Universität de Vest din Timisoara.http://www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-2000/dumitru00_01.htm(zugegriffen am: 20.10.2011)